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Sonderpreis: Bienenrettung mit ehemaligen Kaugummiautomaten

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Im Sommer 2019 kam ich auf die Idee einen alten Kaugummiautomaten für die Ausgabe von Wildblumensamen umzubauen und damit eine neue Nahrungsgrundlage für die Wild- und Honigbienen in Dortmund zu schaffen. Dieser hängt seit Herbst 2019 im Dortmunder Stadtteil Hombruch an einer Hauswand. Die Samenmischungen stellte mir die Bienenretter-Initiative aus Frankfurt zur Verfügung. Die Presse berichtete direkt über mein kleines Projekt und wenig später bekam ich Anfragen aus ganz Deutschland von Privatpersonen, Vereinen, Schulen, Gemeinden und Firmen, die auch gerne so einen Bienenautomaten haben möchten. In meiner Freizeit „produziere“ ich nun neue Bienenautomaten in meinem Heizungskeller und verschicke sie zum Selbstkostenpreis bundesweit. Dabei ist mir Nachhaltigkeit besonders wichtig und ich verwende keinerlei Neuteile, es handelt sich bei den Automaten und Gehäuse und Innenleben, die teilweise aus den 70er Jahren stammen und durchgängig im Einsatz waren. Aus diesem Grund kommen viele verbeult und verrostet bei mir an und werden dann in liebevoller Kleinarbeit aufgeabeitet. Ich habe (Stand 20. September) bereits 87 dieser Automaten verschickt von denen bislang 40 Stück bereits Bienen an den unterschiedlichsten Stellen in ganz Deutschland neue Nahrung spenden. Gerade Kinder sind total begeistert davon, auf spielerische Art etwas für die Natur zu tun und die Eltern fühlen sich dabei an Kaugummis aus dem Automten aus ihrer Jugend erinnert. Pro Woche schaffe ich es, je nachdem wie gut ich wieder passende Teile bekomme, 1-2 Automaten fertig zu bekommen da ich diese Arbeit ausschließlich in meiner Freizeit und am Wochenende mache. Die Teile bekomme ich über Ebay und Kleinanzeigenportale aus ganze Deutschland sowie von einigen älteren Automatenbetreibern, die nach und nach Ihre Bestände verkleinern, der Kaugumiautomat an der Straßenecke ist nämlich ein ziemliches Auslaufprodukt und landet oftmals, wenn ein Haus renoviert oder wärmegedämmt wird auf dem Müll. Aufgrund der Technik der 70/80er Jahre müssen die Samen leider in Kunstoff-Kapseln verpackt werden. Alternative Lösungen aus Pappe oder Maisstärke blieben leider in der alten Mechanik hängen oder zogen, da die Automaten ja 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche draußen sind, Feuchtigkeit und begannen zu keimen. Um keinen zusätzlichen Müll zu produzieren hängt neben jedem meiner Bienenautomaten aber eine Rückgabebox für die Kapseln, diese werden dann zurück gesendet und neu befüllt…quasi ein eigenes Mehrwegsystem und gerade die kleinen Bienenfreunde achten sehr auf die Rückgabe der Kapseln. Ich persönlich setze mich vor allem für den Erhalt und Schutz der Wildbienen ein, da diese im Gegensatz zur Honigbiene nur eine sehr kleine Lobby haben und in Zeiten von Monokulturen, Flächenversiegelung und Pestizideinsatz es besonders schwer haben und viele der Wildbienenarten vom aussterben bedroht sind.

Autor: betterworldmachines